„Spiel‘ doch die Überzahl aus“

Genau das, was die Begegnung mit Ägypten am Ende zu einem Arbeitssieg werden ließ, kostete der deutschen Mannschaft im Spiel gegen Spanien den Sieg: Nach einer 21:18-Führung ging die Partie in den letzten 10 Minuten verloren, als sich die Ungenauigkeiten auf dem Spielfeld häuften. Gegen Mannschaften wie Ägypten mag man damit glimpflich davonkommen, aber nicht gegen Spanien. Die 24:26-Niederlage ist um so ärgerlicher, als dass die Spanier eben nicht unschlagbar sind. Und wenn es eine Mannschaft gibt, die Nachlässigkeiten wirklich bestraft, dann sind es die Franzosen.

Gleich vorweg: ja, sie haben (fast) jeden technischen Fehler und (fast) jeden ungenauen Abschluss des deutschen Teams bestraft und mit 30:23 gewonnen. Dabei war der Beginn vielversprechend. Nach 20 Minuten kamen die ersten Unkonzentriertheiten (s.o.), dazu mehrere unglückliche Lattentreffen von Kraus und Hens, eine etwas ungünstige Kombination in einem Match gegen Frankreich. Zur Pause 10:13 und das Mantra des Kommentators: „Da geht noch was gegen diese starken Franzosen.“

Les jeux sont faits

Dann die zweite Halbzeit. Oh man. Paralleluniversum. Wenn man die ersten zwanzig Minuten der ersten Hälfte und die ersten zwanzig Minuten der zweiten Hälfte nebeneinander sehen würde, man hätte seine Schwierigkeiten zu glauben, dass es sich um das selbe Spiel handelt. Zeitweise brach die Mannschaft auseinander: kopflose „Angriffe“, Gesichter und Körperhaltung sprachen Bände. Am Ende ließ der amtierende Weltmeister Gnade walten und schickte „nur noch“ die zweite Reihe aufs Parkett.

Die Franzosen: lauter hübsche Männer auf der Platte

Wow!, was für ein schönes Spiel von den Franzosen. In der Abwehr scheinen die wie in Beton gegossen zu stehen und das Angriffsspiel erst… Dabei hatte man noch mal nicht das Gefühl, dass die Mannschaft 100% ihrer Leistung abgerufen hat, war ja auch nicht notwendig. Überhaupt ist ihr Spiel von einer unglaublichen Physis und Kraft geprägt und sieht dabei geradezu leicht und spielerisch aus, zum dahinschmelzen. Da ist zum Beispiel Luc Abalo, der nach dem Absprung scheinbar sekundenlang in der Luft steht, bevor der Ball seine Hand verlässt und ins Tor rauscht. Ach, Momente für die Ewigkeit…

Und nicht nur ihr Spiel ist schön, nein, die meisten Spieler sind auch noch wirklich sehr hübsch anzuschauen. Lauter schöne Männer, deren imposante Körper in den engsitzenden Trikots noch einschüchternder wirken. Okay, manche mit etwas knubbligen Nasen, aber das ist der Sportart geschuldet. Ansonsten: hübsch, aber echt.