PLASA 2011

LED-Scheinwerfer von SPOTLIGHT in der 50W und 100W Klasse als Fresnel und Zoom-Profilscheinwerfer.

Auch dieses Jahr stand die PLASA in Earls Court wieder im Zeichen der LED. Doch dieses Jahr waren erstmalig auch LED Anwendungen zu sehen, die dem Bundeslichtminister sinnvoller erschienen als in den Vorjahren.

Robert Juliat war mit seinem „Aladin“ in der Vergangenheit noch relativ alleine am Markt und mit den Leistungen des vorgestellten Scheinwerfers selber noch etwas unzufrieden. PHILIPS schlug mit dem PL3 designmäßig einen neuen Weg zwischen Moderne und Althergebrachtem ein. Der PL3 kommt zwar Lichttechnisch einem 1KW PC nahe (mit dem Vorteil Farbe mittels RGB) aber beide Geräte haben zwei größere Nachteile zu verbuchen: Der Verbrauch von DMX-Kanälen nimmt größeren Umfang an und der Anschaffungspreis ist bemerkenswert. Und ob dieser Anschaffungspreis jemals mit den Ersparnissen bei den Leuchtmittelwechseln, Wartungskosten und auch den Einsparungen im Energieverbrauch jemals wieder eingespielt wird erscheint auch heute noch relativ zweifelhaft.

Und seien wir ehrlich, der geneigte Beleuchter möchte eigentlich so etwas in seinem Rigg sehen, weil, damit kann er umgehen:

Fresnel (Übrigens, das ist kein „normaler“ Fresnel der hier abgebildet ist. Das ist die Front der 100W Fresnel LED-Version von SPOTLIGHT)

Neben den üblichen „Verdächtigen“ der LED-Hersteller (also den Branchengrößen und den unzähligen Herstellern aus Fernost) waren dieses Jahr auch gestandene Hersteller wie SPOTLIGHT aus Italien mit serienfertigen LED Anwendungen, nein besser gesagt, „richtigen“ LED-Scheinwerfern, vertreten.

SPOTLIGHT hat seine Hausaufgaben gemacht und eine Reihe von LED-Scheinwerfern im klassischen Format, also Fresnel und Profilscheinwerfer, entwickelt und vorgestellt. Bedingt durch die derzeit noch eingeschränkten Leistungen der LEDs haben sich die Italiener auf kleinere Scheinwerfer konzentriert und nicht etwa versucht durch sogenannte „Cluster“ größere Leistungsstufen zu erreichen. Die LED-Cluster sind zwar derzeit für diesen Zweck sehr beliebt, erkaufen diesen Leistungsvorteil aber durch höhere Anschaffungskosten und Probleme bei der Wärmeabfuhr, die sich dann auf die Lebensdauer der Module auswirkt. Oder aber auf die Ohren der Besucher, weil mit zusätzlichen Lüftern die Wärme aus dem Gehäuse heraus geführt werden muss.

Bei SPOTLIGHT gibt es nun im beliebten „mini-Format“ einen 50W LED Fresnel bzw. einen 50W Zoom-Profiler und im „midi-Format“ einen 100W Fresnel.

Vorab gesagt:
Die LED Scheinwerfer überzeugen sofort durch die erbrachte Lichtleistung. Der 50W LED Fresnel ist heller als die baugleiche 300W Halogenversion. Und der Zoom-Profiler macht einfach nur Spass. Einerseits wegen der Abbildungsqualität als auch durch die Lichtleistung und das gesamte Handling.

Aber der Reihe nach:
Die 50W-Klasse und auch die 100W-Klasse wird in 3 Lichtfarben (WarmWeiss, NeutralWeiss und KaltWeiss) hergestellt und kann entweder eine externe oder eine interne Spannungsversorgung haben. Ausserdem können die Gehäuse SPOTLIGHT typisch in gefühlten elfundneunzig Farbversionen geliefert werden. Da bleibt kein Wunsch eines Benutzers ungehört.

50W LED mini-Fresnel Auf dem Foto zu erkennen: Rechts oben ist der Lichtpunkt der 50W LED Version und darunter der Lichtpunkt der 300W Halogenversion. Beide Scheinwerfer wurden „spitz“ gedreht.

Beiden LED-Versionen (Fresnel und Profiler) gemeinsam ist, das die Lichtverteilung sowohl im Bereich Flood als auch im Bereich Spot extrem gleichmäßig ist. Beide Geräte können mit den bekannten und handelsüblichen Zubehörteilen betrieben werden. Also Standard-Torblenden bzw. Shutterbleche und Befestigungen und im Falle des Profilers auch den Gobo´s. (Interessanter Nebeneffekt der LED-Technik: Gobos können in Zukunft aus Plastikfolie bestehen, da die Wärme- und UV-Entwicklung nahe Null geht.)

50W LED-Profiler Auf dem Foto zu sehen: Die Shutter werden extrem Randscharf abgebildet. Die Entfernung betrug ca. 8m und es war noch ein anderer Scheinwerfer auf die Säule gerichtet … das Ergebnis überzeugt sofort.

Beide Geräte können wahlweise per DMX vom Pult (1 Kanal bei 8bit bzw. 2 Kanäle bei 16bit Ansteuerung) oder Manuel „vor Ort“ geregelt werden. DMX-Einstellung LED 50W Die Spannungsversorgung erfolgt mit Festspannung 110/230V bei 50/60Hz.

Und nun das Beste: Beide Geräte bleiben beim Anschaffungspreis deutlich unter 900 Euro pro Gerät.

Der 100W LED Fresnel basiert auf dem bekannten „midi“ Gehäuse, ist ebenfalls mit DMX-Ansteuerung bzw. Manueller Vor-Ort-Ansteuerung versehen und macht beim Betrieb eines ganz deutlich: Wenn der Scheinwerfer-Hersteller etwas von Optik versteht, dann hat die Torblende im Betrieb nicht 20 sondern nur eine Kante. Und ist damit auch vernüftig einsetzbar.

Von der Lichtleistung her kommt der 100W LED Fresnel einer 750W Halogenversion nahe.

100W LED Fresnel im Einsatz Deutlich zu sehen: Saubere Abbildung der Torblende auf der rechten Seite der Säule und die Lichtstärke, erkennbar an der Schattenbildung der Person vor der Säule.

Auch hier liegt der Anschaffungspreis unter 1.000 Euro und ist damit mit einer Halogenversion vergleichbar.

Eines muss man ja den Jungs von SPOTLIGHT neidlos anerkennen: Sie kommen offensichtlich aus der Praxis und sind nicht von Marketing- oder Finanzmenschen gesteuert und sie denken im Sinne der Anwender mit. Deshalb gibt es eine gute Nachricht für die Anwender, die die 1200W Area Fresnelversion in der Vergangenheit gekauft haben: Ab sofort gibt es Umrüstkit´s um die Scheinwerfer entweder mit MSR-Leuchtmittel oder mit einem LED-leuchtmittel zu betreiben!

Die Umrüstung erfolgt in Sekunden und ohne Werkzeug.
Einfach das vorhandene Unterteil mitsamt des Leuchtmittels aus dem Gehäuse aushängen, neues Unterteil einhängen, zuklappen, Fertig!

MSR Wechselsystem für area Im Vordergrund ist die MSR-Version zu sehen und im Hintergrund die „normale“ Halogenversion.

Das Umrüstkit für MSR ist wahlweise mit Magnetischen oder Elektronischen Vorschaltgerät erhältlich, das Umrüstkit für LED ist mit einem 100W LED-Leuchtmittel ausgestattet.

LED-Umrüstkit für area

Ah ja, noch eines zum Schluss:
Ein netter Nebeneffekt beim Einsatz der LED-Technologie durch SPOTLIGHT ist es, das deren Fresnelscheinwerfer mit LED jetzt einen größeren Austrittswinkel im Bereich Flood haben: etwas über 85 Grad Austrittswinkel sind möglich. Einfach deshalb weil das LED-Leuchtmittel näher an die Linse gefahren werden kann. Und das ganze ohne besondere mechanische Trickserei oder Aufpreis, quasi als zusätzliches Gimmick.

Nachthimmel

Das fällt mir auch öfters auf wenn ich nach Hause fahre:
Die Unterschiede im Nachthimmel, je nachdem ob ich in der Stadt oder auf dem Lande nach oben starre…

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Neue LED Leuchte von Philips

Auf der diesjährigen ProLight & Sound in Frankfurt/M hat PHILIPS in der Halle 11.1 einen Prototypen eines PC-Scheinwerfers auf LED-Basis vorgestellt.
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Das Äussere des Gerätes ist noch aus dem typischen weissen und rauhen Kunststoff der aus einem 3D-Printer herauskommt, zeigt aber sehr deutlich wie die spätere fertige Fassung aussehen wird. Selbst die Markierungen an der Neigungsverstellungen sind schon vorhanden.
Ebenso ist schon das komplette elektronische Innenleben vorhanden und spielt auch. Das heisst, der Scheinwerfer macht ordentlich Dampf, äh Licht. Ich würde ja sagen, das es so einem 1.2KW Brenner entspricht. Allerdings ist das ob der Lichtfarbe auch ehrlich schwer einzuschätzen. Da hilft nur eine ordentliche spätere Messung des Lichtstroms, die noch kommen wird.
Der Lichtaustritt entspricht jedoch exakt dem eines PC-Scheinwerfers.

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Auch die Software ist schon fast komplett fertig, jedenfalls spielt sie schon. Es fehlen nur noch einige Features.

Was ich allerdings nicht nachvollziehen kann ist die Tatsache, das der Scheinwerfer 16 DMX-Kanäle benötigt. Gut, da ist RGB, Weiss und Amber. Und eine Intensität für alles. Und ein Strobe, und ein Sonderkanal für Reset und so Gedöns. Und ein Kanal für Umstellung der Lichtfarbe von ca. 4000K bis hoch auf 9000K.
Warum aber RGB W und A _und_ die Intensitärt in 16 bit vom Pult gesendet werden muss, das verstehe ich überhaupt nicht. Da reicht es wirklich aus, wenn ein interner Prozessor das umrechnet und darstellt. Sehen kann das eh niemand mehr…

Wenn ich mich an eine Französische Tanznummer erinnere und die dann mit diesen Scheinwerfern hätte machen müssen: 120 Stück 1K PC auf der Bühne (neben dem ganzen anderen Material) würde mal einfach bedeuten, das ich ganz stumpf mit mindestens 1.920 DMX-Kanälen für die LED-PC´s plus einige Moving Lights und sonstige Dimmer- & Scrollerkanälen sumasumarum einfach mal 5 DMX-Universen wegblase….

Damit habe ich die meisten Pulte auf dem Markt aus dieser Nummer verabschiedet. Die können das nicht so ohne weiteres…

… the magic of TupperWare

nun fangen ja die Winterspiele in Kanada, genauer gesagt in Vancouver, die Tage dann endlich an.

Allenthalben nerven die TV-Sender mit den beliebten „Hintergrund-Trailern“ inzwischen alle Zuschauer derart, das man meinen möchte der Auftrag bestehe in der Vertreibung der Zuschauer vor den Spielen vom TV-Gerät.

Aber sei´s drum, das ist ja gar nicht das Thema…

Das Thema ist das in Vancouver nun nicht die beteiligten Eventfirmen an diesem vierjährigen Super-Event unter zu viel von diesem weissen Zeugs (nein… nicht Koks!) leiden, sondern im Gegenteil unter dem anderen möglichen Zustand von dem weissen Zeug: Wasser!

Mit anderen Worten: Es regnet wie Sau und kein Zeichen von Schnee!

Und Wasser, egal in welcher Form, ist für die Technik aus dem Veranstaltungsbereich (wie wir ja alle wissen) echt das aller Hinterletzte!
Mit anderen Worten: Das Geraffel geht kaputt wenn es den zu viel an Wasser abbekommt. (Ausser das Zeug was in den Pool geworfen werden darf, das ist aber in der Regel weder Beweglich noch macht es sonst noch viel Spass!)

Jedenfalls sind Teckis in der Regel nicht wirklich blöd (einge tun ja bloss so, weil sie wollen spielen…) und ein berherzter Griff in Mutter´s Geschirrschrank hat dann schnell eine Lösung gebracht wie die folgenden Bilder zeigen:

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Das folgende ist auch nicht schlecht finde ich…

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Das finde ich ja echt gut: Atomic Strobe in der TupperBox!

Ich habe es ja immer schon geahnt, so irgendwie.

LED´s sind ja im Augenblick „die Sau die durch´s Dorf getrieben“ wird, irgendwie. Jeder, aber auch Jeder muss irgendwie etwas mit LED machen. Gut, manchmal kommen auch sinnvolle und vernüftige Sachen dabei raus.

So war vor Jahren die Idee Ampelanlagen auf LED-Technik umzustellen sehr naheliegend und hatte, auf den ersten und zweiten Blick, eigentlich nur Vorteile. Weniger Energieverbrauch, gleichmäßige Ausleuchtung, immer die „richtigen“ Farben, weniger Wartung und damit weniger Unterhaltskosten und und und…

Nur, so richtig zu Ende gedacht haben die Herren und Damen Ings. das dann aber wohl doch nicht…

Im Augenblick stellt sich wohl in USA heraus, das die Ampeln mit LED-Technik im Winter nicht funktionieren. Also, funktionieren tun sie schon, aber es sieht keiner. Gutes Beispiel ist das folgende Bild.

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Der Grund ist, wie man nun nach einiger Zeit festgestellt hat, einfach der dass die LEDs nicht genügend Abwärme produzieren und damit der Schnee auf und an der Ampel nicht mehr abschmilzt. Das hat er nämlich bei den „normalen“ Ampeln immer getan (aber keiner hat es grossartig bemerkt).

Nun „reinigen“ die entsprechenden Stellen die Ampeln entweder von Hand oder mit Druckluft, damit die Ampel auch wieder ihre Funktion ausüben können.

Die Nummer mit der „Kostensenkung bei der Wartung“ dürfte damit wohl hinfällig sein, oder?

Nun will ich mal sehen wie das hierzulande abläuft, weil, Schnee, na den haben wir hier ja auch. Einfach mal die Augen offenhalten.

EGOPOINT

Uraufführung

Choreografie und Inszenierung Nadja Saidakova

Musik Luke Slater’s 7th Plain

Bühne, Kostüme, Lichtkonzept Lena Lukjanova

Tänzer

Beatrice Knop, Elisa Carrillo Cabrera, Elena Pris, Michael Banzhaf, Dominic Hodal, Arshak Ghalumyan, Vladislav Marinov, Federico Spallitta, Aymeric Mosselmans

Koproduktion Staatsballett Berlin und spielzeit’europa | Berliner Festspiele

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»Mit seiner ewigen Sehnsucht nach Balance umkreist der Mensch sein Ich. Aber der Punkt, an dem alles im Gleichgewicht ist, bleibt unerreichbar.«
Nadja Saidakova

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Nadja Saidakova, Erste Solotänzerin des Staatsballetts Berlin, ist bereits mehrfach als Choreografin in Erscheinung getreten, so bei »Shut up and dance!«, dem Forum für junge Choreografen des Staatsballetts Berlin. Erstmals wird sie nun ein größeres Projekt für drei Tänzerinnen und sechs Tänzer in Angriff nehmen. Inspiration findet Nadja Saidakova in ihren persönlichen Erfahrungen: »Wie ist es möglich, die ungeheure Dynamik unseres verrückten Lebens in Einklang zu bringen mit dem zutiefst menschlichen Bedürfnis, sich selbst zu entdecken?« Dass Nadja Saidakova bei ihrer neuen choreografischen Arbeit auch aus ihrem reichen klassischen Bewegungsvokabular schöpfen wird, versteht sich von selbst.

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Die Musik entwickelt Luke Slater, einer der bekanntesten DJs der internationalen Clubszene. Die in Berlin lebende russische Bühnen- und Kostümbildnerin Lena Lukjanova entwirft die Ausstattung und das Lichtkonzept.

Das XMAS-Virus hat wieder zugeschlagen!

Trotz heftigster Vorbeugung und stärkster Gegenwehr (Tragen von dunklen Sonnenbrillen, Ausschalten von TV- und Radiosendungen in denen das Wort „Weihnachten“ vorkam, etc.) hat auch dieses Jahr der XMAS-Virus wieder erbarmungslos und unbarmherzig zugeschlagen und das BLM zeitweise ausser Gefecht gesetzt …

Erwischt hat es dieses Jahr die AdBLM (Aussenstelle des Bundeslichtministeriums):

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Durch den Einsatz von innovativen Produkten und der radikalen Ausnutzung von Physikalischen Grundlagen (also LED´s) haben wir es trotz des grausam wütenden XMAS_Virus geschafft, die Leistungsaufnahme der gesamten Installation auf etwas unter 740W zu drücken…

Allerdings gibt es nun weder eine freie Steckdose noch eine freie Schukoverlängerung mehr auf dem Gelände. Von Schaltuhren und Mehrfachverteilern ganz zu schweigen.

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EONNAGATA

Präsentiert von Sadler’s Wells London, zusammen mit Ex Machina & Sylvie Guillem

Deutschlandpremiere

Eine Kreation von und mit Sylvie Guillem, Robert Lepage, Russell Maliphant.
Unterstützt von Rolex

Lichtdesign Michael Hulls, Kostüme Alexander McQueen, Sounddesign Jean-Sébastien Côté

In Koproduktion mit spielzeit’europa | Berliner Festspiele, Festival TransAmériques, Montréal und Les Nuits de Fourvière, Lyon

Uraufführung 26. Februar 2009, Sadler’s Wells, London

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Das außergewöhnliche Leben des Chevalier d’Éon war für drei herausragende Künstler der Anstoß, gemeinsam ein Tanztheater-Stück zu kreieren. Eonnagata erzählt die Geschichte des Diplomaten und Spions am französischen Hof, dessen extravaganter und verwegener Lebensstil ihm in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Bewunderung, aber auch unzählige Feindschaften einbrachte. D’Éon, ein exzellenter Fechter und Soldat, war wahrscheinlich der erste Geheimagent, der mit den Identitäten auch das Geschlecht wechselte und jahrelang in der Öffentlichkeit in Frauenkleidern auftrat. Am Ende wusste seine Umgebung nicht mehr so genau, ob es sich bei ihm um einen Mann oder eine Frau handelte.

Die Kreation von Robert Lepage, Sylvie Guillem und Russell Maliphant bezieht sich auch auf die Onnagata-Technik des japanischen Kabuki-Theaters, bei der männliche Darsteller auf extrem stilisierte Weise Frauen verkörpern. Eonnagata spielt den Fächer gegen den Degen, die Kurtisane gegen den Fechter aus: Was, wenn der Chevalier beides gewesen wäre? Mann und Frau? Und verbirgt sich hinter seinem rätselhaften Wesen nicht vielleicht das Unergründliche der menschlichen Identität an sich?

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Ein paar kleine Anmerkungen, mal einfach so:
Ehrlich gesagt hat mich das Stück als solches ein wenig, sagen wir, unbefriedigt zurückgelassen. Die Schauspieler / Tänzer sind toll, ohne Frage. Aber deren Bewegungen waren so echt bedeutungsschwer und angestrengt, offensichtlich von der Regie so angelegt. Etwas wie „Robert.W-für-Nachmacher“, Sie wissen was ich meine. Schade, es hätte einfach alles mal „leichter“ aussehen können, das hätte das echt nach vorne gebracht.

Dafür war allerdings von Seiten des Lichts mal einige schöne Bilder zu sehen, da hat es sich echt gelohnt so viele von den Moving Lights einzusetzen. Vor allem diese „Zicken-Lampen“ VL3500Q. Mann, bis die tun was der Operator will, braucht es eine Menge Sparegeräte und Nerven…
Der LD Michael Hulls hat da echt in die Kiste gegriffen und das erste Bild ist fulminant, klar, auch das zweite funktioniert noch aber dann lässt es einfach mal nach um hin und wieder mal ein nettes Bild zu produzieren. Alle modernen Dinge aus der Lichttechnik spielen mit: Moving Lights, LEDs, Wireless-DMX und MA-Netz und auch einige der „alten“ Tricks aus der Kiste funktionieren immer noch tadellos, so ein 5er hinter einem Schleier als Gegenlicht. Grandios.
Einzig die verstärkte CTO-Arie gegen Ende hin fand ich ein wenig nervig und hoffe doch sehr, das dies den Regiewünschen geschuldet war und nicht der eigenen Lustlosigkeit…